Antrag der SPD-Kreistagsfraktion:
Der Kreistag Erding beschließt die Aufstockung der Jugendsozialarbeit mit ihrem jeweiligen Träger auf jeweils eine Halbtagsstelle in jeder Realschule, jedem Gymnasium, in denen der Sachaufwandsträger der Landkreis ist, ab dem Schuljahr 2022/2023.
Begründung:
Der Beratungsbedarf der Jugendsozialarbeit an den weiterführenden Schulen nimmt stetig zu. Dies wurde gerade in den letzten Jahren der Pandemie sehr deutlich. Wie unter einem Brennglas wurde sichtbar, dass Familien, Kinder und Jugendliche besonders unter den Folgen der Pandemie, Kontaktbeschränkungen und dem Wegfall sportlicher und sozialer Aktivitäten gelitten haben. Die Folgen zeigen sich jetzt in dem großen Beratungsbedarf der Jugendsozialarbeit an allen Schulen und Schularten.
Schon vor der Pandemie war dieser Bedarf viel größer als das Angebot an den drei Gymnasien und der Taufkirchner und Erdinger Realschule in der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises.
Mit 6 Stunden in der Herzog-Tassilo Realschule und 5 Stunden in der Taufkirchner Realschule ist ein bedarfsgerechtes Angebot nicht mehr möglich. Auch zum Beispiel in den beiden Erdinger Gymnasien sind jeweils 12 Stunden pro Woche für über 1.000 Schüler*innen viel zu wenig.
Hinzu kommt, dass die Schulen immer noch einen großen Teil der Jugendsozialarbeit selbst finanzieren müssen. Bei den Gymnasien sind es etwas über ein Drittel im Schuljahr.
Dieses Sponsoring mit Sponsorenlauf und vielen anderen Aktivitäten ist sehr zeitintensiv. Es fanden sich schon vor der Pandemie immer weniger Freiwillige, vor allem unter den Eltern, die dies „auf die Beine stellen“ können.
Jetzt steht aktuell die Finanzierung der Jugendsozialarbeit an den beiden Erdinger Gymnasien für das neue Schuljahr in Frage und damit das Angebot der Jugendsozialarbeit vor dem Aus, da Sponsorenläufe und andere Veranstaltungen aufgrund der Pandemie nicht möglich waren.
Nach teilweise über 18 Jahren gehört die Jugendsozialarbeit selbstverständlich zum Beratungsteam der Gymnasien und der Realschulen. Ihre Notwendigkeit sowie ihre langfristige Planungssicherheit stehen außer Frage. Bereits im Jahr 2013 haben wir den Antrag formuliert und gestellt, dass die Jugendsozialarbeit bedarfsgerecht ausgebaut werden soll.